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Ausstellung abgesagt – Neue Projekte in 2013

Wie wichtig ist eine Einzelausstellung für einen Hobbyfotografen mit künstlerischen Ambitionen?

Seit Beginn dieses Jahres (2012) arbeitete ich auf ein Ziel hin, eine Ausstellung meiner Fotoserie «Nacht im Quartier» in einem lokalen Restaurant durchzuführen. Ich bereitete vieles vor: Ich scannte und bearbeitete die Bilder in hoher Auflösung, ich sequenzierte sie neu, ich updatete die Projektbeschreibung im Online-Portfolio. Im Restaurant erkundigte ich mich nach den Möglichkeiten für Ausstellungen. Bei der lokalen Baugenossenschaft fragte ich um Unterstützung an. Ich präsentierte mein Vorhaben anhand von Prints in einer Zeigemappe, ich verwies auf mein Portfolio und beschrieb meine Motivation für die Ausstellung. Alles lief rund. Es gab Treffen, es wurde Support zugesagt und es wurden Geldbeiträge gesprochen.

Je näher der Zeitpunkt zum Festlegen des Ausstellungstermins kam, um so unwohler wurde mir bis ich schliesslich mein Vorhaben absagte. Die Gründe tun hier im Detail nichts zur Sache. Ich gab jedenfalls mein Ziel auf, obwohl ich nur noch wenige Schritte vor der Erreichung entfernt war.

Jetzt, da dieses Ausstellungsprojekt für mich abgeschlossen ist, habe ich Gelegenheit über Fragen zu meinem Fotografieren nachzudenken. Wie etwa über die eingangs erwähnte Frage, «wie wichtig ist eine Einzelausstellung für einen Hobbyfotografen mit künstlerischen Ambitionen?» Oder auch: «Für welches Publikum fotografiere ich eigentlich?» Und: «Welche Art der Präsentation passt zu meinen Fotografien?» Und ich hinterfrage meine ursprüngliche Motivation für das Vorhaben. Ich habe den Eindruck, dass ich ohne die Ausstellung den Antworten auf diese Fragen näher bin als mit der Ausstellung.

Ganz persönlich: ich habe mich in diesem Jahr selber sehr viel besser kennen gelernt. So veränderte sich wohl auch meine Sicht auf das, was ich tue, was mir wichtig ist und worin ich meine Bestätigung finde.

Was mir für mein Fotografieren wichtig erscheint, ist der Ausdruck von Gefühlen. Und hier liegt wahrscheinlich eines der Probleme mit der Arbeit «Nacht im Quartier» – ich bringe mit ihr keine persönlichen Gefühle zum Sprechen. Es fehlen der Serie Bilder um eine Geschichte zu erzählen. Und zudem versuchte ich einen anderen Fotografen nachzuahmen. So gesehen war es nicht die richtige Arbeit, nicht zum richtigen Zeitpunkt.

In diesem Jahr habe ich dagegen sehr viele Fotos gemacht, mit denen ich vermehrt Gefühle ausdrücke. Ich habe viel Freude an flüchtigen Momenten in der Landschaft oder der Stadt. Die Erfahrung aus meinem «52 Wochen»-Projekt ist eine positive und ich freue mich auf die Zusammenstellung der fertigen Serie. Viele Serien entstehen durch Funde in meinem Archiv. Ein neues Projekt im Jahr 2013 nimmt in meiner Vorstellung schon gewisse Formen an.


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